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Eine agile Weihnachtsgeschichte

Das ist Horst:

Horst agile Weihnachten projecDo

Unser Horst ist Scrum-Fan durch und durch. Da Weihnachten die letzten Jahre so chaotisch war, hat er dieses Jahr eine ganz besondere Idee. Er möchte mit seiner Familie das Fest der Liebe mit Hilfe von Scrum agil vorbereiten und feiern.

Zuerst macht er sich Gedanken über die Personalplanung. Bei der Rolle des Product Owners gibt es natürlich keinen Zweifel, wer die übernehmen soll. Horst ist als Familienoberhaupt natürlich die beste Wahl für diese Position. Er hat sämtliche Aufgaben auf dem Schirm, Erfahrung in der Organisation von Familienfesten und Führungspotential. Zumindest bildet er sich das ein. Vielleicht hat auch seine Frau Ingrid die Hosen an und den besseren Überblick, vor allem was Familienfeiern angeht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Nun zum Scrum Master. Wer hat einen guten Draht zu allen und die Fähigkeit alle Familienmitglieder, auch wenn es mal hektisch wird, zu motivieren und in Festtagsstimmung zu bringen? Natürlich seine älteste Tochter Klara! Sie ist der Sonnenschein der Familie und im Gegensatz zu den anderen Kindern schon seit einiger Zeit raus aus der Pubertät.

Das Entwicklerteam besteht dann wohl aus dem Rest der Familie. Wobei dessen Mitglieder wohl erst noch dazu gebracht werden müssen, ihre Aufgaben selbstorganisiert und diszipliniert zu erledigen. Aber das bekommt Klara schon hin.

Horsts agiles Weihnachten besteht nur aus einem einzigen einwöchigen Sprint, der sieben Tage vor Weihnachten startet. Mmh, ja. Er weiß, dass das nicht sonderlich iterativ und inkrementell ist. Er hat aber Großes vor und möchte auch in den nächsten Jahren von seinen Erfahrungen profitieren.

Der selbsternannte Product Owner startet mit der Erstellung des Product Backlogs. Hier kommen die wichtigsten Aufgaben vor und während des Weihnachtsfestes rein: die Gans und die Gästezimmer vorbereiten, Oma und Opa vom Bahnhof abholen und vieles mehr. Danach holt er sich seine Scrum Masterin Klara ins Boot und klärt sie über alles auf.

In der anschließenden Familiensitzung, Horst nennt es das Sprint Planning, wird der Rest der Familie über ihre Pflichten und Aufgaben im Weihnachtssprint, aufgeklärt. Es gibt viele fragende Gesichter, vor allem der 12-jährigen Tim versteht nur Bahnhof. Aber jeder ist – mehr oder weniger – bereit, seinen Beitrag im Rahmen seiner Fähigkeiten zu leisten.

Danach geht es auch schon los. Das Entwicklerteam, bestehend aus Mama Ingrid, Tochter Sophie und Sohn Tim, erstellt das Sprint Backlog für den Weihnachtssprint. Dazu muss die Magnettafel herhalten, an der sonst die Einkaufliste und die Terminplanung hängt. Aber gut, so ist sie für alle problemlos einsehbar.

Die drei Gliedern die Tafel in die Bereiche:

• Was ist zu tun?

• Was ist in Arbeit?

• Was muss noch erledigt werden?

 

und ziehen sich ihre Aufgaben aus dem Product Backlog in ihr Sprint Backlog. Puh, damit ist der erste Schritt schon mal getan. Jetzt kann es an die Umsetzung der Aufgaben gehen. Gar nicht so einfach neben Arbeit und Schule. Eine Vollzeitstelle als Weihnachtsfestentwickler wäre natürlich optimal, ist aber leider nur schwer umsetzbar – vor allem wenn der Urlaub und die Ferien erst nach den Feiertagen so richtig starten.

Während des Weihnachtssprints hat Horst das „gemeinsame Frühstück am Morgen“, natürlich im Namen seiner Scrum Masterin Klara, zur täglichen Pflichtveranstaltung erklärt. Hier soll sich die Familie über ihre Aufgaben und Fortschritte updaten. Sehr zum Leidwesen der 18-Jährigen Sophie, die lieber länger schlafen würde. Aber was tut man nicht alles, um den Familienfrieden zu wahren und Ruhe vor dem Gemecker des Vaters zu haben.

Ob das agile Weihnachten den gewünschten Erfolg bringt? Wir wissen es nicht. Aber das können Horst und seine Familie ja entspannt am letzten Weihnachtsfeiertag bei einem Review und einer Retrospektive klären. Wer wünscht sich das nicht?

In diesem Sinne wünschen wir euch ein fröhliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Autor Nadine Stölzel Chemnitz projecDo

Die Autorin

Nadine Stölzel ist B.A. Medienkommunikation und M.Sc. Informatik für Geistenwissenschaftler. Bei der projecDo kümmert sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit und als Organisationsentwicklerin um verschiedene Schulungsthemen.


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