Alina führt mittlerweile die Geschäfte des Familienunternehmens. Die Rede ist von einem Sanitätshaus, stolze 200 Mitarbeiter stark.
Alina ist 36 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines zweijährigen Sohnes. Sie lebt mit ihrer kleinen Familie in einem schönen Häuslein am Rande von Chemnitz.
Alina kam in der ehemaligen DDR zur Welt, absolvierte ihr Abitur und studierte in Berlin Human Ressource Management. Als frisch gebackene Absolventin übernahm sie die Leitung des Familienunternehmens.
Ein ungeplanter Wechsel an der Führungsspitze manövrierte das Unternehmen beinahe in eine Krise.
Veränderte Führungsstrukturen, unklare Verantwortlichkeiten und Konflikte im Team schwächen Unternehmen immens.
Klarheit sowie Stärkung der Position der Geschäftsführerin und Wiederbeleben des WIR-Gefühls durch schrittweises maßgeschneidertes Coaching.
Von klein auf war es mein Traum eines Tages unser Unternehmen zu führen. Mein Vater war Unternehmer, zu dem die Mitarbeiter immer aufblickten. Ich war und bin auch noch unheimlich stolz auf meinen Vater und möchte es ihm nun gleich tun. Meine Mutter habe ich nie kennengelernt. Ich habe meinen Vater sehr oft auf Arbeit und auf seinen Reisen begleitet. Für die Mitarbeiter gehörte ich, glaube ich, einfach immer mit dazu.
Für mich, meinen Vater und die damalige Belegschaft war klar, ich übernehme eines Tages die Firma. Ich arbeitete gern und wann es nur ging mit. Doch nach der Schule brach ich zum fünfjährigen Studium nach Berlin auf. Ich genoss die neuen Eindrücke, meine Freiheit. Gleichzeitig vermisste ich die Heimat und verlor die Nähe zur Firma.
Ich saß gerade über den Büchern und Heftern und büffelte für das Vordiplom, da erreichte mich die Meldung vom Unfall meines Vaters. Er hatte einen tödlichen Autounfall als er auf dem Weg in eine Zweigstelle unseres Unternehmens war.
Es gab schon seit Langem sehr unangenehme Querelen mit dem dortigen Bereichsleiter Holger, dem Stellvertreter meines Vaters. Meinem Vater, dem es so wichtig war, dass Harmonie in der Belegschaft herrscht, bereitete das viel Kopfzerbrechen und Magenschmerzen. Also machte er sich auf den Weg dahin.
Sein Tod zog mir den Boden unter den Füßen weg. Wie ich später erfuhr, ging es vielen Mitarbeitern damals ganz ähnlich: sie vermissten meinen Vater und sie hatten große Angst, was auf sie zukommt Ob sie ihre Arbeit behielten? Die Firma wankte und ich war wie gelähmt.
Darauf waren wir nicht vorbereitet. Ich war noch nicht so weit, die Firma zu übernehmen. Aber, dass Holger nun die Firma anstelle meines Vaters führen solle, verursachte bei mir ebenfalls gemischte Gefühle. Schließlich waren wir in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung. Doch nun zählte die Erfahrung und das Wohl der Firma sowie die Sicherheit der Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter.
Nach dem Abschluss meines Studiums machte Holger mir zähneknirschend den Chefsessel frei. Er wurde nun mein Stellvertreter. Vieles hatte sich während der Zeit meiner Abwesenheit in unserer Firma verändert. Einige ältere Kollegen waren inzwischen im Ruhestand, nur noch wenige der alten Mitarbeiter meines Vaters waren da.
Viele der früheren Kolleginnen und Kollegen hatten gekündigt, da sie mit Holgers wenig harmonischen Führungsstil absolut nicht zurecht kamen. Die neue Belegschaft, die ich nun vor mir hatte, war unfassbar uneins - und das Schlimmste: kaum einer kannte meinen Vater noch persönlich, geschweige denn mich. Meine ersten Wochen und Monate als Chefin waren der pure Horror.
Die wenigsten meiner Mitarbeiter und Führungskräfte akzeptierten mich als Kopf des Unternehmens. Ich kämpfte mit persönlichen Konflikten im Team, Fluktuation und Machtspielchen. Langjährige Kunden brachen weg - denn sie spürten diese Unruhe und verloren ihr Vertrauen in unsere Professionalität. Die Nähe, die Wärme, die Herzlichkeit, die Harmonie - alles was unsere Firma ausmachte, einfach weg. Meine Zweifel waren groß. Ich war kurz davor alles hinzuwerfen.
Da ergab sich ein glücklicher Zufall. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, auf mein damaliges Klassentreffen zu gehen. Jeder erzählt von seiner beruflichen und privaten Laufbahn - und ich!?
Doch so schlimm war es gar nicht - im Gegenteil: Ich traf eine alte Schulfreundin und sie empfahl mir eine kleine Firma in Chemnitz. Von projecDo hatte ich zwar noch nichts gehört, aber meine Freundin sprach recht überzeugt von deren Team und so griff ich die Woche darauf zum Handy und rief dort an. Das erste Telefonat war sehr freundlich und kompetent. Direkt erhielt ich den Kontakt zur passenden Ansprechpartnerin für mein Anliegen.
Wir führten ein sehr vertrauensvolles und offenes Gespräch. Ich schilderte ihr meine Geschichte und fühlte mich von ihr verstanden. Ihre Spezialität: das persönliche, aber auch Team-Coaching zu Themen, wie Kommunikation, professioneller Umgang mit Konflikten, Führungsthemen und Stressmanagement. Gemeinsam entwickelten wir einen Fahrplan, wie ich schrittweise die Beziehung und das Vertrauen zu meinen Mitarbeitern und Führungskräften zurückgewinne.
Meine leitenden Führungskräfte und ich genossen vor zwei Wochen ein eintägiges Kommunikations- und Konflikttraining. Seitdem spüre ich schon kleine Veränderungen. Sie sind mir gegenüber offener. Im geschützten Rahmen des Trainings vertraute man sich erstmals einander an. Was ich persönlich darüber hinaus gelernt habe: dass Harmonie nicht um jeden Preis alles ist. Mir ist auch klar geworden, dass ich MEINEN Weg finden muss und darf, die Firma zu führen.
Ich stehe noch am Anfang dieses langen Weges und ich bin froh und erleichtert, dass ich ihn nicht allein gehen muss. Mit dem Team von projecDo haben wir einen loyalen und zuverlässigen Partner gefunden.