BGM von Praktikern für Praktiker
Die Unternehmenskultur spielt im Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine tragende Rolle. Sie gibt den Mitarbeitenden einen gemeinsamen Rahmen für die gelebten Werte und Einstellungen im Betrieb. Das Verhalten, die Kommunikation und die Entscheidungsfindung innerhalb des Unternehmens werden dadurch maßgeblich beeinflusst. Sie gibt den Mitarbeitenden Halt und Orientierung - verkörpert eine Einstellung und weniger Richtlinien.
Eine positive und offene Unternehmenskultur fördert die Zufriedenheit der Beschäftigten. Umso mehr die Werte des Unternehmens mit denen der Mitarbeitenden übereinstimmen, umso wohler fühlen sich diese.
Mitarbeitende, die sich gut aufgehoben und verstanden fühlen, arbeiten motivierter und sind leistungsbereiter. Dadurch steigt auch die Produktivität.

Eine gute Unternehmenskultur unterstützt somit maßgeblich den Erfolg des Betriebes, weshalb es sich für Unternehmer lohnt, sich mit der eigenen Corporate Culture auseinanderzusetzen.
Was alles zur Unternehmenskultur gehört, was eine gute Kultur ausmacht und wie man einen Wandel bewirkt, erfahren Sie in diesem Beitrag:
- Unternehmenskultur - Was ist das?
- Warum sollten sich Betriebe mit der eigenen Unternehmenskultur auseinandersetzen?
- Was ist eine gute Unternehmenskultur?
- Wie verändert man die eigene Unternehmenskultur?
Unternehmenskultur - Was ist das?
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht versteht man "unter Unternehmenskultur (Organisationskultur, Corporate Culture) (...) die Gesamtheit aller Normen, Wertvorstellungen und Denkhaltungen, welche als kollektives Orientierungsmuster das Verhalten der Mitarbeitenden und des Unternehmens bestimmen“ (Thommen 2008, S. 669). Die Werte und Normen, die von den Mitarbeitenden gelebt werden, haben Einfluss auf die gesamte Organisation. Die Unternehmenskultur spiegelt den Charakter des Unternehmens: Wie verhalten sich die Angestellten in bestimmten Situationen im Alltag? Wie sieht der Umgang mit Konflikten und Fehlern aus? Was für ein Kommunikationsverhalten wird an den Tag gelegt? Wie risikobereit sind die Beschäftigten? Gibt es eine gute Feedback-Kultur und erfahren Einsatz und Leistung Wertschätzung? Kurz gesagt, Unternehmenskultur schafft die Grundvoraussetzungen, durch die ein erfolgreiches Arbeiten erst möglich wird (Herget und Strobl 2018).
Warum sollten sich Betriebe mit der eigenen Unternehmenskultur auseinandersetzen?
Wie wir bereits festgellt haben, beeinflusst die Kultur den Erfolg des Unternehmens:
Die Unternehmenswerte prägen das Verhalten der Mitarbeitenden. Wie sich die Beschäftigten verhalten, nimmt Einfluss auf den Erfolg der Organisation.
Eine mitarbeiterorientierte Corporate Culture fördert die Zufriedenheit. Durch das Empfinden von Teamzugehörigkeit und Wertschätzung, fühlen sich die Mitarbeiter wohler und setzen sich engagierter ein. Die Unternehmenskultur beeinflusst entscheidend die Leistungsbereitschaft und trägt somit zum Erfolg und der Überlebensfähigkeit eines Unternehmens bei. Eine gute Unternehmenskultur fördert zudem die Identifikation mit dem Betrieb, reduziert die Mitarbeiterfluktuation und vereinfacht das Recruiting. Durch eine gelebte Gemeinschaft werden Führungskräfte entlastet und es kann schneller auf Veränderungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds reagiert werden.
Was ist eine gute Unternehmenskultur?
Eine „gute“ Unternehmenskultur definiert sich für jeden Betrieb unterschiedlich, abhängig von der jeweiligen Strategie, die das Unternehmen verfolgt. Dennoch gibt es allgemeine Parameter, die in einer Unternehmenskultur vorhanden sein sollten:
Klare und kommunizierte Identität
Lern- und Anpassungsfähigkeit
Partnerschaftliche und kulturkonforme Führung / offene Kommunikation
Durchgängige strategische Zielorientierung
Kundenorientierung
Nutzen der Potenziale der Mitarbeitenden
Leistungsorientierung / Leistungsbereitschaft und -fähigkeit
Innovationsfähigkeit
Balancierte Stakeholder-Orientierung
Entscheidend ist , dass die Auswirkungen der Unternehmenskultur im Arbeitsalltag sichtbar sind und tatsächlich gelebt werden und nicht nur auf dem Papier existieren (Sackmann 2017).
Wie verändert man die eigene Unternehmenskultur?
Eine Unternehmenskultur wird nicht einfach beschlossen. Sie lässt sich nicht einfach von außen aufdrängen. Die Corporate Culture muss in der Praxis tatsächlich unternehmensweit gelebt werden. Um die Rahmenbedingungen für eine gute Unternehmenskultur zu schaffen, sollte sich die Führungsebene mit folgenden Fragen befassen:
1. Welche Unternehmenskultur wird benötigt, um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Marktes, der Technologien und der Gesellschaft begegnen zu können?
2. Welche Unternehmenskultur besteht derzeit im Unternehmen und entspricht diese den Vorstellungen und Zielen?
3. Falls Soll- und Ist-Zustand nicht übereinstimmen: Wie kann eine Anpassung und Weiterentwicklung stattfinden?
4. Wie können entsprechende Maßnahmen zielführend und nachhaltig etabliert werden?
Ein Kulturwandel muss von oben vorgelebt werden. Führungskräfte stehen in der Verantwortung als Vorbilder zu agieren. Dazu zählt, Entscheidungen nach den entsprechenden Werte zu treffen, diese offen, häufig und widerspruchsfrei zu kommunizieren und für ein positives Miteinander im Team, mit Kunden und Partnern zu sorgen.
Allen Mitarbeitenden sollte der Sinn hinter ihren Tätigkeit klar sein und wie das eigene Handeln dabei hilft, übergeordnete Unternehmensziele zu erreichen.
Fazit
Eine offene und von allen Mitarbeitern gelebte Unternehmenskultur sorgt für ein gutes Miteinander, angenehmes Arbeitsklima und eine höhere Leistungsbereitschaft. Betriebe, die erfolgreich bleiben und werden wollen, benötigen eine mitarbeiterorientierte Kultur, die zu den jeweiligen Unternehmenszielen passt und hilft diese zu erreichen.
Mitarbeitende, die wissen, wofür sie ihre Arbeit erledigen, und die aktiv an Entscheidungen und der Arbeitsgestaltung beteiligt werden, sind motivierter und zufriedener.
Wie unterstützen wir von projecDo dabei?
Um leistungsstark zu bleiben, braucht ein gesundes Unternehmen eine Kultur, die die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördert und erhält. Doch bevor Verbesserungen angestoßen werden können, braucht es eine gründliche Analyse, welche schädlichen und positiven Potentiale es im Unternehmen gibt. Wir als projecDo bieten Ihnen verschiedene Methoden, die ihnen helfen, die Arbeitssituationen zu analysieren (ASiA), psychische Gefährdungen aufzudecken (psyGef) oder körperliche und kognitive Belastungen (HealthPACS) zu identifzieren.
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DIE AUTORINnen

Kimberly Gith ist Organisationsentwicklerin bei der projecDo GmbH.

Nadine Stölzel ist B.A. Medienkommunikation und M.Sc. Informatik für Geistenwissenschaftler. Bei der projecDo kümmert sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit und als Organisationsentwicklerin um verschiedene Schulungsthemen.
Quellen:
(1) Herget, Josef; Strobl, Herbert (Hg.) (2018): Unternehmenskultur in der Praxis. Grundlagen - Methoden - Best Practices. Springer Fachmedien Wiesbaden. Wiesbaden, Heidelberg: Springer Gabler. Online verfügbar unter http://www.springer.com/.
(2) Sackmann, Sonja A. (2017): Unternehmenskultur: Erkennen - Entwickeln - Verändern. Erfolgreich durch kulturbewusstes Management. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden, Heidelberg: Springer Gabler.
(3) Thommen, Jean-Paul (2008): Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre. 8., überarb. u. erw. Auflage. Zürich: Versus Verlag AG. Online verfügbar unter http://www.wiso-net.de/document/VER,AVER__9783039091188959.
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